Das großartige an der Tierkommunikation ist, dass man nicht mehr für die Tiere entscheiden muss, sondern mit ihnen gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen kann. Für uns Menschen hat das den Vorteil, dass wir uns nicht mehr so überfordert damit fühlen müssen, die richtige Entscheidung für das Tier treffen zu wollen. Und für unsere Tierfreunde ist es wunderbar, weil sie sich nicht mehr so fremdbestimmt fühlen müssen. Sie werden miteinbezogen in ihr eigenes Leben. So wie bei meinem Hundefreund Citlali:
Letzte Woche gab es einen Tag in meinem Leben, vor dem es den meisten Menschen mit tierischen Freunden graut. Einer meiner Hunde ist gestorben. Citlali war ein 11,5 Jahre alter, wunderschöner Salukirüde. Er hat seit seiner 12. Lebenswoche bei uns gelebt. Vor einem halben Jahr hatte er eine winzige Wunde an der Hinterhand, die zu einem enormen Blutverlust geführt hat. Während der OP wurde Gewebe entnommen und eingeschickt. Es stellte sich heraus, dass die Blutung von einem senfkorngroßen Tumor verursacht wurde. Da ich außerdem von Citlali ein unangenehmes Gefühl in der Lunge übermittelt bekam, machte unsere Tierärztin Rötgenaufnahmen, auf denen ein walnussgroßer Tumor in der Lunge sichtbar wurde.
Citlali hatte eine sehr seltene, aggressive Krebsart, die stark streut. Wir stellten Citlali alle Informationen zur Verfügung die wir über diese Erkrankung hatten, um gemeinsam mit ihm zu entscheiden, wie wir damit umgehen. Cits Wunsch war: keine weitere OP, keine aufpuschenden Medikamente, gerne was gegen Schmerzen, wenn er welche bekommt und vor allem, die letzte Zeit genießen. Er ließ uns wissen, dass er langsam seine Energien zurückziehen wollte und sich darauf vorbereiten wollte seinen Körper zu verlassen.
Natürlich haben wir alle gehofft, noch so viel gemeinsame Zeit wie möglich miteinander zu haben und Cit wurde nach Strich und Faden verwöhnt. Wir waren trotzdem sehr besorgt, überall am Körper bildeten sich unter der Haut kleine Knötchen, etwa erbsengroß.
Anfang letzter Woche waren 2 Knötchen am Hals auf pflaumengröße angewachsen. Innerhalb von 2 Wochen. Einer davon schimmerte unter der Haut blutrot. Weil ich emotional so stark involviert war, bat ich meine Freundin und Kollegin Christine zu überprüfen, was Cit zu der Situation dachte und sie bestätigte das, was ich empfangen hatte.
In Absprache mit unserer Tierärztin gab es zwei Möglichkeiten: So lange zu warten bis die Tumore aufgehen und dann einschläfern, oder vorher geplant einschläfern. Citlali wollte geplant gehen. Und es war dringend. Der Körper fühlte sich an, als wären die Tumore kurz davor aufzugehen. Er fühlte sich der hektischen Situation nicht gewachsen, die es geben würde, wenn ein Tumor aufgehen und eine starke Blutung verursachen würde. Er wollte lieber vorher in Ruhe gehen. Cit wünschte sich seinen Körper zu Hause zu verlassen, begleitet von mir, meinem Mann und unseren beiden Töchtern. Die anderen Tiere wollte er nicht dabei haben.
Und so kam am Freitagabend unsere Tierärztin zu uns. Citlali bekam gebratene Hühnerbrust zu essen als die Beruhigungsspritze gesetzt wurde und anschließend das
Narkosemittel überdosiert wurde. Er glitt ganz sanft und leicht aus dem Körper hinaus und sofort schickte er mir ein überwältigend befreites Gefühl. Er war glücklich darüber, dass wir ihn so
verabschiedet haben, wie er es sich gewünscht hatte.
Natürlich haben wir alle viel geweint an dem Abend. Abschiede sind und bleiben schwer. Es ist einfach klar, dass man sich so in der Form nie wieder sehen wird. Für die Kinder war Citlali fester Bestandteil ihres Lebens, er war für sie „schon immer“ da. Und so bleiben die wundervollen Erinnerungen, die jeden schmerzhaften Abschied wert sind. Die Gewissheit, dass alles so gelaufen ist, wie Citlali es sich gewünscht hat, macht es etwas leichter. Dass wir gleich nachdem Cit seinen Körper verlassen hat, miteinander kommunizieren konnten, war ein riesengroßes Geschenk. Und dass wir uns in diesem Trauerprozess nicht noch mit der Frage quälen müssen, ob wir für Cit alles richtig entschieden haben, sondern uns gewiss sein können, nach seinen Wünschen gehandelt zu haben, ist einfach schön.
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Wildes Schanupp (Donnerstag, 10 September 2015 08:04)
Liebe Indra,
Deine Zeilen haben mich zum weinen gebracht. Aus vielen Gründen: Weil Abschiede
so weh tun. Weil die Tierkommunikation so unfassbar, unglaublich u eines der allergrößten Geschenke ist. Weil ihr Cit die bestmögliche Begleitung geben konntet. Und: Weil Du so schreibst, das in
meinem Kopf Bilder entstehen. Weil ich weiß, was Du fühlst. Und zu guter Letzt: wünschte ich mir, das ich Greti das hätte geben können, was Du Cit gegeben hast: einen selbstbestimmten Abschied.
Es ist wunderbar, Dich zu kennen! Ich wünsche Euch viel Kraft u Liebe für die kommende Zeit. Eure gemeinsamen Erinnerungen u eure Liebe verbindet Euch für immer.
Big hug. Für Dich, von mir.
karen (Sonntag, 13 September 2015 01:47)
ich empfinde es auch als geschenk,wenn man mit den fellfreunden gemeinsam überlegen kann,was gemacht werden soll.immer wieder schwer,dass andersdenkenden menschen zu erklären,aber für mich die einzig wahre Möglichkeit des miteinanders mit meinen fellis